Ob Armut, Klimaschutz, Energiewandel, Bildung, Digitale Transformation oder mehr Chancengerechtigkeit. Beim Bewältigen der Themen unserer Zeit scheinen wir in den letzten Jahren irgendwie stecken geblieben zu sein. Wir kommen kaum voran und bei einigen scheinen die Anstrengungen in reinen Marketingmaßnamen zu verkommen. Und das frustriert! Landauf und landab diskutieren wir über das, was sich „DRINGEND VERÄNDERN MUSS“. Wir stecken viel Zeit und Energie ins Überzeugen von Anderen, ins Verhandeln und Festlegen auf gemeinsame Ziele. Und noch bevor wir irgendetwas davon umgesetzt haben, geht uns scheinbar die Luft aus. Wir müssen hilflos mit zusehen, wie wieder kaum etwas passiert.
Während die einen wütend und frustriert versuchen, noch irgendwas zu bewegen, scheinen immer mehr ohnmächtig und resigniert aufzugeben. Die Menschen in unserer Gesellschaft sind so verunsichert wie seit Langem nicht mehr und das Vertrauen in Wirtschaft und Politik war selten so erschüttert. Der Duden sagt, Resilienz ist die psychische Widerstandskraft; die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen.
Jedenfalls, so scheint es, vergeht kein Tag ohne neue Krisen: Hitzewelle und Dürre, Preisexplosionen an den Rohstoffmärkten, Pandemien, verschmutzte Meere, Mangel an Fachkräften, volatile Aktienmärkte, demographischer Wandel, neue Technologien mit disruptiven Auswirkungen auf die Arbeitsmärkte, Lieferengpässe und und und. Da ist es doch nur allzu verständlich, dass man den Kopf am liebsten in den Sand stecken möchte auch wenn andererseits der ungeduldige Wunsch nach einer besseren Welt immer stärker wird.
Oder andersherum gefragt: Womit tun wir uns in Deutschland eigentlich so schwer mit Veränderung und warum ist das so? Wie können Staat und Verwaltung innovativ und handlungsfähig sein, um den digitalen Anschluss mit der Welt zu behalten und die Bevölkerung nicht zu verlieren? Wie müssen sich Organisationen und Firmen anpassen/aufstellen, um Innovation und Verlässlichkeit in Einklang zu bringen? Welche Innovationen sind denn wirklich hilfreich und was braucht es von wem, um sie sinnvoll einsetzen zu können? Was machen Länder oder Firmen anders, die es scheinbar smarter hinkriegen?
Über diese Fragen diskutierte Alexander Nusselt im Rahmen des 48forward Festivals am 05. Juli 2022 in den Eisbach Studios in München mit Prof. Dr. Florian Englmaier (Lehrstuhlinhaber Organisationsökonomik an der Ludwig-Maximilians-Universität München), Thorsten „Tino“ Kühnel (Geschäftsführer von byte, der Bayerischen Agentur für Digitales), Jens Hofmeister (Vice President, Head of Innovation bei frog, Part of Capgemini Invent) und Timo Graf von Koenigsmarck (Vice President, Head of Public Sector bei Capgemini Invent):