Ein Gebäude, so historisch und ehrwürdig wie das Wedekind-Haus in der Prinzregentenstraße 50 in München verlangt nach einem ebenso geschichtsträchtigen Innenleben. Als Serviceplan Ende der 1970er-Jahre seine Geschäftsräume hier bezog, war für den Agenturgründer Dr. Peter Haller schnell offensichtlich: Der Charme und die Geschichte dieser Räume würde durch plakative Eigenwerbung lediglich verblassen. Anstatt also die Errungenschaften aus der Arbeit des Unternehmens auszustellen, entschied er sich, den Grundstein für die heutige Sammlung Serviceplan zu legen.
Auch ein guter Künstler macht nicht nur gute Sachen.
Peter Haller
Heute zieren mehr als 250 Werke – Bilder und Skulpturen, mit einem deutlichen Schwerpunkt auf der abstrakten Kunst ab 1945 – die Flure und Büros der Serviceplan-Gruppe. Dies ist nicht nur eine Galerie für die Mitarbeiter, sondern auch für die Öffentlichkeit zugänglich, ein Einblick in das ästhetische Feingefühl des Unternehmens und seines Gründers. Namen wie Anselm Kiefer, Georg Baselitz oder Gerhard Richter zeugen von der Qualität dieser Sammlung.
Doch diese Kunstsammlung erzählt auch eine persönliche Geschichte, die von Dr. Peter Hallers tiefer Leidenschaft für die Kunst handelt. Über die Jahre hinweg hat er nicht nur eine Sammlung aufgebaut, sondern sich selbst als Sammler und Kenner etabliert. Sein neuestes Werk, „ARTPERFORMANCE“, das kürzlich veröffentlicht wurde, ist sowohl eine Reflexion dieser Reise als auch eine tiefe Auseinandersetzung mit dem, was Kunst tatsächlich ausmacht.
Wie unterscheidet man ein Meisterwerk von einem kommerziell erfolgreichen Bild? Welche Feinheiten gibt es beim Sammeln von Kunst? In einer tiefgreifenden Diskussion mit Daniel Fürg in der 100. Episode von Gin And Talk teilt Dr. Haller seine Gedanken und seine Leidenschaft: