Julius van de Laar

Julius van de Laar über Trump, Harris und die Wahl

Auf der Zielgeraden zur US-Wahl

Die bevorstehenden US-Wahlen werfen nicht nur ein Schlaglicht auf die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft, sondern rufen die Frage nach der Zukunft eines Landes auf, das sich zusehends von innen heraus verändert. Ob Donald Trump oder Kamala Harris den Einzug ins Weiße Haus schaffen wird, bleibt eine Wette mit vielen Variablen. Doch der Wahlausgang betrifft nicht nur die amerikanische Innenpolitik. Er stellt das Land vor die Frage, welchen Kurs es global einschlagen möchte und wie tief die Gräben im Inneren noch gezogen werden können.

Eine geteilte Nation und ihre Wähler

Trump ist nicht nur politisch, sondern symbolisch ein Synonym für eine Ära des “America First”-Gedankens, die viele in ihm verkörpert sehen. Julius van de Laar, Kampagnen- und Strategieberater, der bereits in den Wahlkämpfen von Barack Obama mitarbeitete, beschreibt die Haltung vieler Trump-Anhänger mit den Worten: “You don’t have to love him, but you gotta love his policies.” Diese Wortwahl ist kennzeichnend für die Art und Weise, wie Trump das Vertrauen seiner Wähler gewonnen hat: Weniger durch Charisma, sondern durch das Versprechen von Sicherheit in einer Welt, die immer teurer und unsicherer wird. Ob es sich um steigende Lebenshaltungskosten, Inflationsängste oder die Energiepolitik handelt – seine Unterstützer sehen in ihm die Figur, die Amerika zu neuem Wohlstand führen könnte.

Die Angst vor dem Status quo

Doch das Lager der Demokraten kämpft mit einer ganz eigenen Dynamik. Harris’ Team setzte zuletzt auf eine offensive Anti-Trump-Kampagne, die vor allem den Status quo der „alten“ republikanischen Partei infrage stellt. Julius van de Laar beschreibt die Strategie so: “Kamala Harris versucht genau dasselbe im Moment zu machen, Donald Trump runterzuziehen, um selber ein bisschen mehr Freiraum zu haben.” Die zentralen Botschaften sprechen das Bedürfnis nach Stabilität und Einheit an und richten sich an Wähler, die den Wunsch haben, die Polarisierung zu überwinden. Dennoch bleibt das Bild von Amerika als ein tief gespaltenes Land, in dem sich alte Werte und moderne Ideale gegenüberstehen. Während Harris um die Zustimmung kämpft, bleibt fraglich, ob ihre Botschaft der Versöhnung im Schatten der Trump’schen Rhetorik ausreichend Resonanz findet.

Am Ende steht eine Wahl, deren Ausgang kaum vorhersehbar ist und deren Ergebnis ein neues Kapitel amerikanischer Geschichte schreiben wird. Die Stimmen der Unentschlossenen, die sich zwischen wirtschaftlicher Sicherheit und gesellschaftlichem Zusammenhalt entscheiden müssen, werden maßgeblich sein. Im Gespräch mit dem Wahlkampfstrategen Julius van de Laar wird klar: „Auf den letzten Metern wird alles entschieden. Jetzt zählt die Wahlbeteiligung, und jede Stimme könnte den Unterschied machen.“

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