Wer das Wort Digitalisierung hört, hat schnell hochtechnische Diskussionen im Ohr. Kein Wunder also, dass vor allem Menschen, die dem Thema nicht so nahestehen, dann voreilig abwinken. Man will ja schließlich kein Elektrotechnikstudium abschließen, nur um an Gesprächen über den digitalen Wandel teilzunehmen.
Dass diese Denkweise jedoch überholt, dem Fortschritt sogar schädlich, ist, legte Jimmy Schulz in einer nachdrücklichen und flammenden Rede auf dem diesjährigen 48forward Festival in München dar.
Schulz, seines Zeichens Mitglied des Bundestages für die FDP und Vorsitzender des Ausschusses Digitale Agenda, stand aber keineswegs auf der Bühne, um irgendeine parteiliche Agenda zu verbreiten – im Gegenteil. Schulz nutzte seinen Auftritt um den Leuten, ganz nach Kant, zuzurufen: „Habt Mut!“. Denn digitale Aufklärung sei, genau wie die Aufklärung zu Beginn des 18. Jahrhunderts, ein gesamtgesellschaftliches Thema.
Auch heutzutage gehe es darum, sich für mutiges, selbstreflektiertes Handeln zu entscheiden. Anders als damals seien es diesmal nicht die Kirchen und Herrschaftshäuser, welche die Menschen bevormunden, sondern die großen Konzerne. Diese würden uns vorgaukeln, so Schulz, sie wüssten was gut für uns sei und uns so vom selbstständigen Denken abhalten.
Doch um die digitale Unmündigkeit zu überwinden, dürfen wir das Denken nicht anderen überlassen, forderte Schulz auf der Hauptbühne eindringlich. Denn auch Menschen, die keinen Internetanschluss besitzen, sind von diesem Thema betroffen. Künstliche Intelligenz, Algorithmen, die unser Leben bereichern, schränken uns auf der anderen Seite eben aber auch ein. Und das gesellschaftsübergreifend.
Es liege also an uns selbst, das machte Schulz deutlich, diesem Zustand zu entfliehen. Und das sei auch bitter nötig. Denn Digitalisierung könne unsere Gesellschaft auf so vielen Gebieten bereichern und biete enormes Potential. Welche das unter anderem sind, legte Jimmy Schulz dann in einem eindringlichen Beispiel an sich selbst dar. Zu sehen hier: