Maximilian Felsner über Social-Bee, Flüchtlinge und Social Entrepreneurship

Als der große Flüchtlingsstrom im Jahr 2015 Deutschland erreichte, war klar, dass damit einige schwierige Aufgaben auf die deutsche Gesellschaft zukommen würden. Aufgaben jedoch, die eines der reichsten Industrieländer der Welt in der Lage sein sollte zu bewältigen. Eine der vielen Fragen, die sich damals stellten: Wo sollen die Leute, die bleiben dürfen, denn überhaupt alle arbeiten?

Doch sofort meldeten sich die Chefs diverser DAX-Konzerne medienwirksam zu Wort und verkündeten vollmundig, auch sie würden selbstverständlich Geflüchtete einstellen. Nun, gut drei Jahre später, ist von diesen markigen Sprüchen nicht mehr viel übrig. Die Zahl der Personen, die mittlerweile bei einer dieser Firmen angestellt sind, lässt sich an einer Hand abzählen (man bräuchte nicht einmal alle Finger dafür).

Allerdings gibt es auch Unternehmen, die bei dieser Thematik wirklich etwas bewegen wollen und dazu gehört zweifelsohne Social-Bee. Social-Bee wurde vor rund zwei Jahren von Zarah Bruhn und Maximilian Felsner gegründet und ist eine Zeitarbeitsfirma für Flüchtlinge. Das heißt, Social-Bee stellt die Menschen ein, vermittelt diese dann weiter und kümmert sich auch um den unermesslich hohen bürokratischen Aufwand. So ist das Einstellungshemmnis auf Seiten der Unternehmen wesentlich geringer.

Und das Konzept geht auf: Über 60 Mitarbeiter wurden bereits erfolgreich vermittelt – Tendenz steigend. Denn entgegen der Verleumdungskampagnen diverser rechter Populisten und Internet-Trolle, nimmt der Großteil der Leute diese Strapazen nicht aus Jux und Tollerei auf sich. Und auch nicht, um sich dann in Europa auf die faule Haut zu legen.

Über die menschlichen Abgründe, die sich bei den Flüchtlings-Gegnern in relativer Regelmäßigkeit auftun, erzählt Maximilian Felsner auch in dieser Ausgabe von bynd48 Talk. Durch eine großangelegte und bewusst provokante Social-Bee Werbekampagne von Jung von Matt prasselten nämlich unzählige Kommentare, Meinungen und Nachrichten auf das junge Unternehmen ein. Einige davon durchaus auch strafrechtlich relevant, so Felsner.

Doch das Team lasse sich davon natürlich nicht beirren und so geht es im Gespräch mit Daniel Fürg vor allem um die Vor- und Nachteile, eine gemeinnützige Firma in Zeiten des ganzen Startup-Hypes mit immer größeren Exits, zu gründen. Und auch darum, wie das überhaupt funktioniert. Außerdem reden die beiden über das breitgefächerte Aufgabenfeld von Social-Bee und was neben einer Zweigstelle in Stuttgart als nächstes auf dem Plan steht.

Diese und tiefere Einblicke gibt es exklusiv bei bynd48 Talk, dem Podcast Gesprächsformat von 48forward.

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